Nachlese: Streuobstbaum-Schnittkurs mit Frau Jutta Ziegler, Fachwartin im Weinbergweg in Hochberg am 2. Februar 2019
Das Wetter hatte es gut gemeint mit uns und es herrschten fast ideale Bedingungen, nicht zu kalt, die Sonne kam auch hin und wieder mal durch und es regnete nicht. Es kamen um die 40 Gartenfreunde, die an den Ausführungen von Frau Ziegler interessiert waren. Auch viele neue Gesichter waren dabei, was uns besonders freute.
Die meisten Bäume der Anlage wurden Mitte/Ende der 60iger Jahre gepflanzt und benötigten durchweg einen kräftigen Schnitt. Frau Ziegler fing mit einem Bittenfelder Apfelbaum an. Der Bittenfelder ist u.a. sehr gut daran zu erkennen, dass er zu dieser Jahreszeit noch goldgelbe Äpfel trägt. Er wird zwischen 8 und 10 Meter hoch. Frau Ziegler betonte, dass es keinen Sinn macht, den Baum in seiner Höhe durch einen Schnitt reduzieren zu wollen, da er immer wieder diese Höhe anstreben wird. Sie empfahl 3 bis 4 Leitäste wachsen zu lassen. Dieser Bittenfelder hatte allerdings 5 Leitäste auf gleicher Höhe ausgebildet, was natürlich nun nicht mehr zu ändern war. Beim Jungbaum sollte man allerdings versuchen, dies entsprechend zu korrigieren. Sie nahm an, dass bei diesem Baum in den letzten 10 bis 15 Jahren nichts getan wurde. Unter der Mithilfe einiger Anwesenden wurde der Baum von oben nach unten mit Teleskopwerkzeugen ausgesäubert. Da der Baum sehr hoch war, stellte sich dies schon als recht mühsames Unterfangen dar. Zuerst wurde die Mitte freigeschnitten, dann ging es weiter zu den Leitästen. Es stellte sich heraus, dass sich weitere Leitäste gebildet hatten, was eventuell auf den früher angewandten Alt-Württemberger Schnitt schließen ließ. Und so arbeitete sich Frau Ziegler Stück für Stück durch den alten Apfelbaum, immer mit der Maßgabe, dass im nächsten Jahr weitere, auf den jetzigen Schnittmaßnahmen aufbauende Baumschnitte durchgeführt werden müssen.
Es wurde dann noch ein starker Schnitt an einem Brettacher Apfelbaum sowie einem 3-jähringen Apfelbaum durchgeführt.
Und so ging dann ein äußerst lehrreicher und sehr unterhaltsamer Nachmittag in den gemütlichen Teil bei Glühwein und Brezeln über, bei dem sich dann die Teilnehmer noch ausgiebig austauschen konnten.
Dank sei allen Helfern und Helferinnen sowie natürlich auch Fr. Ziegler für ihre eindrucksvolle Präsentation.