Liebe Gartenfreunde,
wie ich bereits letzte Woche erwähnt habe, sollten nun alle sommerblühenden Gehölze
zurückgeschnitten werden. Und es ist Zeit für den Winterschnitt an vielen Obstbäumen.
Unser Thema heute: Der jährliche Baumschnitt
Es gibt gewisse Wachstumsgesetze, die man beherzigen sollte:
- Höher liegende Triebe wachsen schneller als Triebe, die sich weiter unten in der Krone befinden.
- Je steiler ein Trieb steht, desto stärker ist sein Wachstum.
- Je dicker ein Ast ist, umso kräftiger ist sein Wachstum.
- Eine gegenüber der Krone etwas stärkere Wurzel verbessert Fruchtqualität und Trieberneuerung.
- Eine starke Wurzel mit zu schwacher Krone führt zu unkontrolliertem Wachstum.
Ein fachgerechter Baumschnitt gewährleistet vitale Obstbäume und verlängert die Lebensdauer des Gehölzes. Gelichtet werden müssen die Kronen, aber auch die Fruchttriebe gilt es auszudünnen, nachzuschneiden und in eine gute Position zu bringen.
Folgende Schnittgesetze gelten:
- Schwacher Rückschnitt = schwacher Austrieb aus vielen Knospen.
- Starker Rückschnitt = starker Austrieb aus wenigen Knospen.
Obstbaulich intensiv genutzte Bäume
in einer Obstanlage oder im Garten sollten jährlich geschnitten
werden, damit sie gesund, vital und produktiv bleiben. Bei regelmäßigem Schnitt hält sich er Arbeitsaufwand in Grenzen.
Apfel, Birne, Zwetschge und Süßkirsche
lassen sich als Pyramide, Spindel oder Spalier
erziehen.
Erziehungsschnitt Pyramide:
- Stammverlängerung und Leitäste einkürzen, Konkurrenztriebe entfernen.
- Wenn nötig, Abgangswinkel der Leitäste korrigieren.
Erhaltungsschnitt Pyramide:
- Höhenwachstum regelmäßig reduzieren.
- Zu steil und dicht stehende Triebe entfernen.
- Fruchtäste belichtet halten.
Erneuerungsschnitt Pyramide:
- Baumhöhe reduzieren; Überbauung zurücknehmen; Leitäste auf günstige Verlängerung zurückschneiden.
- Zu alte, zu dichte und hängende Fruchtäste entfernen.
- Erforderliche Sanierung auf 2 bis 3 Jahre verteilen.
Im Gegensatz zu Apfel, Birne, Süßkirsche, Zwetschge und Aprikose benötigen Sauerkirschen und Pfirsich
einen deutlich abweichenden Schnitt, da diese beiden Obstsorten nur am einjährigen Holz fruchten. Darüber mehr nächste Woche.
Ein Großteil der obigen Info stammt aus dem Fachbüchlein „1x1 des Obstbaumschnitts“
von Rolf Heinzelmann und Manfred Nuber, Ulmer Verlag Stuttgart, mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Eine immer wiederkehrende Frage ist allerdings: Wohin mit dem Schnittgut?
Eine Möglichkeit ist, den Baum- und Heckenschnitt auf Ihrem kommunalen Häckselplatz abzugeben. Siehe auch: https://www.avl-ludwigsburg.de/privatkunden/annahmestellen/haeckselplaetze-und-gwv/
Noch besser und effektiver ist es allerdings, wenn Sie den Baumschnitt über den Häcksler verwerten. Die Astabfälle werden mit dem Schredder zerkleinert und dann auf dem Gartenbeet oder unter Sträuchern und Stauden ausgebracht. Das Häckselgut dient so als Mulchschicht, welche die Bodenoberfläche schützt und das Leben der Mikroorganismen im Boden fördert. Wenn man diese Mulchschicht leicht in den Boden einarbeitet, verrottet sie dann mit der Zeit und liefert so wertvolle Nährstoffe für den Boden. Oder Sie kompostieren die Holzhäcksel zusammen mit krautigen Gartenabfällen oder Grasschnitt. Dieses Verfahren liefert Ihnen dann einen hochwertigen Kompost, der bestens zur Bodenverbesserung geeignet ist.
Noch eine Anmerkung: Kaffeesatz gehört auf den Kompost
Kaffeesatz gehört nicht in den Mülleimer, sondern auf den Kompost. Er lockt Regenwürmer an, die den organischen Abfall in wertvollen Humus verwandeln. Tipp: Blumenerde wird lockerer, wenn man sie mit Kaffeesatz vermischt.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Schaffen und bleiben Sie gesund!
Bis nächste Woche…….....
Monika v. Griessenbeck